Brezeln – Lang geführt und nachgebacken

„Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert.“

– Max Mustermann

Heute einmal etwas Chemie zwischendurch. Es gibt Laugengebäck. Absolut nicht zu empfehlen ist technisches Natriumhydroxid.  Diesem fehlt schlichtweg das Analysezertifikat und man weiß nicht welche weiteren Verunreinigungen noch mit drin sind. Quecksilber bspw. will man nicht unbedingt in größeren Mengen zu sich nehmen.

 NaOH zur Seifenherstellung (technisches!) ist somit nicht geeignet. Am besten besorgt man sich in der Apotheke Natriumhydroxid Ph. Eur. welches zur Herstellung von Arzneimitteln verwendet werden darf. Food grade geht natürlich ebenfalls. Oder man fragt natürlich den nächsten Bäcker.

Hat man sich also die richtige Lauge besorgt fehlt nur noch die Schutzbrille (falls einem der fertige Teigling in die Lauge fällt und man einen Spritzer Lauge ins Auge bekommt) und es kann losgehen. HAHA Lauge im Auge… NICHT EMPFEHLENSWERT!

Vielen Dank an Lutz vom Plötzblog für das Rezept da mir das im wunderschönen Hamelman schlichtweg zu aufwendig war.

Rezept für 12 Brezen

Hauptteig

  • 700 g Weizenmehl (Type 550)
  • 6 g Frischhefe
  • 14 g Salz
  • 350 g Wasser
  • 30 g Schweineschmalz

Zubereitung

Alle Zutaten des Hauptteigs bis auf den Schmalz in einer Schüssel für 15 Minuten miteinander zu einem geschmeidigen Hefeteig verkneten. Anschließend den Schmalz für weitere 15 Minuten einkneten. Es entsteht ein geschmeidiger Teig mit einer ziemlich witzigen Konsistenz.

Teig für 30 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.

Ein Dutzend Teiglinge abstechen und rund wirken. Runde Teiglinge zu 15 cm langen Würsten ausrollen die in der Mitte dicker sind. Teig entspannen lassen. Würste auf 50 cm lang wirken und schlingen.

Auf Backpapier im Kühlschrank mit einem Leinentuch 12 Stunden gehen lassen.

Schutzbrille und ggf. Handschuhe anziehen. Natronlauge (4 Gew.- %) anrühren.  Brezeln kurz (3-4 Sekunden) in die Lauge werfen und auf einem Backpapier mit Salz bestreuen.

Bei 220°C ca. 20 Minuten backen.

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4 Kommentare

    1. Vielen Dank für den Kommentar. Ich fühle mich geschmeichelt. Komischerweise ist es im Frankenland ebenfalls üblich Brezen mit dünnen ärmchen und nach oben gerichteten Bratzerln nach dem Laugen einzuschneiden. Die sog. Bratzerln vergesse ich beim Schlingen immer. Ist eben doch eine Eigenkreation und wird so sicherlich keinen Wettbewerb gewinnen. Schmecken tuts trotzdem.

      Grüße aus dem Norden Bayerns

      Stefan

  1. Die Lauge macht scheinbar echt den Unterschied. Meine Brezn waren geschmacklich und von der Konsistenz her super. Aber die Oberfläche leider keinesfalls so glatt wie bei Dir – sondern mit Bläschen versehen. Mir – als jmd., der Chemie zum frühestmöglichen Zeitpunkt abgewählt hat – ist das mit der echten Lauge zu tricky. Aber gut zu wissen, dass es THEORETISCH so funktionieren würde 😉

  2. Hi there, ich krieg mich immer noch nicht über Deinen Blognamen ein – beyond words! 😀 Und dann ein für mich so motivierendes Rezept – ich liiiebe Laugengebäck, traue mich aber nicht mehr so richtig dran, seit ich meine „Terminator-Vollkorn-Brezeln“ gebacken habe (STEINhart). Aber jetzt vielleicht mit Schutzbrille … 😉 Viele Grüße

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