Fränkischer Zwetschgenkuchen wie bei Oma

Manche Rezepte erinnern mich sehr stark an meine Großmutter. Dieser Zwetschgenkuchen ist auf jeden Fall eines davon! Oft saß man bei einem ofenwarmen Stück frisch gebackenem „Zwetschgerplootz“ zusammen und unterhielt sich. Leider erinnert mich der Kuchen auch sehr stark an den nahenden Spätsommer in dem in Franken an jeder Ecke Zwetschgen, Äpfel, Birnen und sonstige Produkte der umliegenden Streuobstwiesen verkauft werden. Schöne Zeit! Hier habe ich solche Straßenverkäufe leider noch nicht gesehen. Ich muss mich da mal näher umsehen.

Ich habe zudem lange darüber gegrübelt was im Originalrezept des Buches „Kulinarische Streifzüge durch Franken“ als Schmalz bezeichnet wurde. Bei mir im Kühlschrank lag zufällig noch eine Packung Schweineschmalz und ich muss sagen es passt perfekt zum Hefeteig, den Zwetschgen und den Streuseln. Schmeckte ebenfalls wie bei Oma. Nur der Geruch bei der Verarbeitung von Schweineschmalz ist etwas gewöhnungsbedürftig.

Zwetschgenkuchen2Ich weiß nicht ob es eine Besonderheit von fränkischem Zwetschgenkuchen ist. Die Zwetschgen werden in zusammenhängende Viertel geteilt um die Packungsdichte der Zwetschgen auf dem Hefeteig zu erhöhen. Beim Backen tritt aus den Zwetschgen Saft aus der mit der Zucker/Zimtmischung zu karamellisieren beginnt. Somit erhält man einen richtig schön saftigen Kuchen der mit der Zeit noch besser wird.

Zutaten für 1 Blech

  • 500 g Mehl (550er Weizen in meinem Fall)
  • 7 g Trockenhefe (Originalrezept: 30 g Frischhefe)
  • 1 Prise Zucker
  • 125 g Schweineschmalz
  • 2 Eier
  • 250 mL zimmerwarme Milch
  • 2.5 kg reife Zwetschgen
  • Zucker, Zimt

Streußel (vom Original abweichend)

  • 100 g Mehl
  • 100 g gemahlene Mandeln
  • 100 g Zucker
  • 100 g Butter

Zubereitung

  1. Das Mehl in eine Schüssel geben, eine Mulde in der Mitte formen und die in etwas lauwarmer Milch aufgelöste Hefe und die Prise Zucker hinein geben. Mit etwas Mehl zu einem Teig rühren und diesen Vorteig zugedeckt 20 Minuten gehen lassen
  2. Während dessen werden die Zwetschgen halbiert entkernt und innen etwas eingeschnitten. Dadurch erreicht man eine dickere Zwetschgenpackung auf dem Kuchenblech.
  3. Geschmolzener Schmalz, Eier, die restliche Milch und eine Prise Salz zum Vorteig geben und zu einem glatten, festen Teig kneten der sich von der Schüssel löst.
  4. Teig nochmals für 60 Minuten gehen lassen
  5. Backblech einfetten und den Teig darauf ausrollen. Ränder ca. 2 cm hoch ziehen. 20 Minuten Teigruhe.
  6. Die Zwetschgen ordendlich mit der Schnittkante nach oben auf den Teig drappieren und mit etwas Zimt und Zucker bestreuen.
  7. Zwischenzeitlich die Streußel herstellen. Alle Zutaten miteinander vermengen und möglichst gleichmäßig über den Zwetschgenkuchen bröseln.
  8. Backofen auf 200 °C vorheizen. Zwetschgenkuchen für 30 Minuten backen.

Zwetschgenkuchen3Die Streusel habe ich vom Originalrezept abgewandelt. Original: 100 g gehackte Mandeln, 100 g Semmelbrösel, 150 g Zucker, 8 EL Zwetschgenwasser vermischen und auf den gebackenen Kuchen geben. Zwetschgenwasser war bei mir gerade aus.

Quelle: Frank Gerhard: Kulinarische Streifzüge durch Franken, Stürtz Verlag

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